„Lasst mal Verstecken spielen!“ schlägt Zerya vor. „Ja, cool“ antworten Solomia und Zoe. Um gleich nachzuschieben: „Aber Frau Zahrnt muss auch mitmachen.“ „Ja, ich mache mit,“ antwortet diese lächelnd, „ich bringe nur noch schnell unseren Gast zur Tür!“
Und während die Gastgeberin den Besucher aus dem Haus begleitet, lehnt Zerya bereits ihren Kopf an die Küchenwand, schließt die Augen und fängt langsam laut an zu zählen; 1- 2- 3….
Was hat aber nun dieses Versteckspiel mit der Grundschule Ost zu tun?
Zerya, Zoe und Solomia besuchen allesamt die 4. Klasse der Grundschule Ost und nehmen in diesem Schuljahr an einem Pilotprojekt in der Oststadt teil. Einen richtigen Namen für dieses Projekt bzw. Angebot gibt es (noch) nicht. Aber einmal im Monat treffen sich die drei Schülerinnen direkt nach Schulschluss mit Kirsten Zahrnt auf dem Schulhof und starten von dort in einem gemeinsamen Nachmittag und in spannende Unternehmungen.
Kirsten Zahrnt ist seit diesem Schuljahr eine von den vielen ehrenamtlich Tätigen an der Grundschule Ost. Ihre Rolle kann man bei diesem Angebot wohl am besten als eine Art Patin oder Mentorin beschreiben. Sie selber war es auch, die auf die Idee für das Projekt gekommen ist und es der Pädagogischen Werkstatt des km2 Bildung sowie der Schulleitung vorgeschlagen hat: sie wolle sich ein Schuljahr lang regelmäßig mit einer kleinen Gruppe von jungen Menschen treffen – sich Zeit für sie nehmen, mit ihnen in Gespräch kommen, gemeinsam basteln, spielen oder andere Aktivitäten unternehmen. Vielleicht auch solche, zu denen die Kinder ansonsten vielleicht nicht so leicht einen Zugang hätten: zum Beispiel einen Betrieb besichtigen oder ein Konzert in der Konzertkirche besuchen. Schnell waren über die Klassenleitungen drei Kinder und Elternhäuser gefunden, die sich ebenfalls auf dieses Experiment einlassen wollten. Und nach einem gemeinsamen Elternabend konnte es endlich losgehen.
Seit diesem ersten Treffen im September ist bereits viel geschehen und unternommen worden: tatsächlich wurde ein Konzert in der Konzertkirche besucht, es gab eine Führung durch die Burg Stargard mit einem abschließenden Abstecher zur Sommerrodelbahn sowie einen gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarktes. „Das war total toll, gemeinsam Schlittschuhlaufen hat voll Spaß gemacht. Auf dem Riesenrad haben wir Frau Zahrnts Hand festhalten müssen – das haben wir ihr versprochen, sie hatte nämlich ein bisschen Höhenangst und wir mussten uns kümmern“, berichtet Solomia rückblickend und voller Begeisterung.
Richtig gut gefällt es den Dreien aber auch bzw. vor allem in Haus und Garten bei Frau Zahrnt zu Hause auf dem Dorf. „Hier können wir immer richtig gut spielen – und lecker essen. Wir finden immer was. Außerdem wollen wir beim nächsten Mal auch noch zum Dorfsee – Schwimmen und Standup-paddeln.“ Viele Treffen wird es bis zum Schuljahresende nicht mehr geben. Nach den Sommerferien wechseln die Kinder auf unterschiedliche, weiterführende Schulen. „Aber wir haben schon vereinbart, dass wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Frau Zahrnt will nämlich wissen, wie es uns dort geht. Und das ist auch gut so“, resümiert Solomia und es klingt ein bisschen Traurigkeit mit, dass ein Ende naht. „Mir macht es auch sehr viel Spaß mit Euch Dreien,“ ergänzt Kirsten Zahrnt, „je besser man sich kennengelernt hat, desto mehr erfährt man voneinander – auch, wo mal es mal drückt und man kann unterstützen.“ Die Stimmung am Tisch hellt sich wieder auf. Im Gespräch mit den Vieren wird deutlich: hier stimmt die Chemie und bei diesem Projekt kommen scheinbar alle auf ihre Kosten.
Vor dem Versteckspiel daher noch eine letzte Frage an die drei Mädchen: Würdet Ihr denn anderen Kindern empfehlen, an so einem Projekt mitzumachen? Mal angenommen, es würde so etwas auch im kommenden Schuljahr geben? „Auf jeden!!!“ kommt es von den Dreien wie aus der Pistole geschossen. Ein spontaneres Feedback und schöneres Lob für den Einsatz von Frau Zahrnt kann es wohl kaum geben!
Die Grundschule Ost und die Pädagogische Werkstatt der RAA danken Kirsten Zahrnt an dieser Stelle sehr herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement im km2 Bildung NB. Sie danken ihr und den anderen, mittlerweile fast 30 Ehrenamtlichen, die sich regelmäßig für gute Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in der Oststadt einsetzen: ob als Vorlesepate in der Kita, als Hausaufgabenhelferin im Hort oder als Lesepatin in einer der Grundschulklassen oder an der Regionalen Schule Am Lindetal. Bitte bleiben Sie uns auch weiterhin erhalten!





